Die Robens im "Sommerhaus der Stars"

Wie Mallorca-Auswanderer Reality-TV-Formate dominieren

Das Sommerhaus der Stars – Kampf der Promipaare

Mischen das RTL-„Sommerhaus“ auf: Auswanderer Caro und Andreas Robens. // Foto: Stefan Gregorowius / RTL

Ob RTL-Dschungelcamp, Sommerhaus der Stars oder Promi Big Brother – bei den beliebtesten Reality-TV-Formaten im deutschen Fernsehen sind stets auch Mallorca-Protagonisten dabei. Offenbar ziehen die Stars von der Insel besonders gut.

Man nehme einen Haufen mehr oder minder prominenter Protagonisten, packe sie wahlweise in eine Luxusvilla am Strand, eine heruntergekommene Bruchbude irgendwo in der Pampa oder auch in den australischen Dschungel, garniere die ganze Szenerie mit reichlich Alkohol oder setze die illustre Teilnehmerriege alternativ auf Nulldiät – und schon ist das Reality-TV-Format fürs deutsche Privatfernsehen perfekt.

Ganz wichtig scheint dabei auch zu sein, dass mindestens zwei bis drei der Z-Promis einen Mallorca-Bezug haben. Denn Mallorca und seine Protagonisten ziehen ­offenbar irgendwie immer. So sind Stunk, Drama und ganz viele Emotionen programmiert und die Quote stimmt. Das hat in der Vergangenheit beim RTL-„Dschungelcamp“ beispielsweise mit den Mallorca-Auswanderern Jens und später Danni Büchner oder dem Sat.1-„Promi Big Brother“ mit den ­Ballermann-Sängern Ikke Hüftgold und ­Jürgen Milski ganz ausgezeichnet funktioniert. Und funktioniert auch wieder sehr gut im „Sommerhaus der Stars“.

Normalerweise kommen bei der RTL-Show acht Promi-Paare in einem Haus in Portugal zur Fernseh-WG auf Zeit zusammen. Wegen der Corona-Pandemie wurde die aktuelle Staffel aber in Bocholt am Niederrhein in Nordrhein-Westfalen gedreht – zwischen grasenden Kühen und ländlicher Tristesse. Die Schar der Teilnehmer aber ist wie gewohnt weniger ein „Who’s who“ der deutschen Promiwelt, sondern erneut ein „Who are you?“ der Trash-Promi-Szene.

Für die Insel-Komponente sorgen diesmal ­Mallorca-Sängerin und Ex-„DSDS“-Teilnehmerin Annemarie Eilfeld, die Mallorca-Teilzeit-Auswanderer Michaela Scherer und Martin „Pharo“ Bolze, Katzenberger-Mama Iris Klein nebst Gatte Peter sowie die „Goodbye ­Deutschland“-Auswanderer Caro und ­Andreas Robens. Letztere betreiben in ­Arenal ein Fitnessstudio und einen Diner. Und da beide Läden momentan wegen der ­Corona-Krise nicht so dolle laufen, kam ihnen die Einladung zum „Sommerhaus“ ­sicher gerade recht. Die haben die beiden ­Bodybuilder wohl auch der Tatsache zu ­verdanken, dass vor allem Andreas nie mit seiner Meinung hinterm Zaun hält und gern mal austeilt.

Dass der kühlschrank­große Hüne aber schon in der ersten Folge verbal wild um sich schlägt, dürfte die RTL-Verantwortlichen durchaus gefreut haben. Nach fünf bis neun Gläsern Rotwein war der Wahlmallorquiner auf Betriebstemperatur und legte sich spontan gleich mit mehreren seiner WG-Mitbewohner an. Vor allem Kubilay „Kubi“ Özdemir, der mit ­seiner Frau – Reality-TV-Sternchen und Ex-Megapark-DJane Georgina Fleur – ins „Sommerhaus“ eingezogen war, brachte Andreas auf die Palme. Nach einem weiteren Streit wurden Fleur/Özdemir aber gleich zu Beginn von Folge 2 vor die Tür gesetzt. Und auch Andreas’ weingetränkter Ausfall hätte beinahe das Freiticket zum Rausflug für die Robens bedeutet.

Für viel Drama und einen vorzeitigen „Sommerhaus“-Rausschmiss hatte übrigens schon einmal ein Mallorca-Auswandererpaar gesorgt: Jens und Danni ­Büchner waren 2018 dabei und mussten nach diversen Streitigkeiten vorzeitig abreisen – nicht aber ohne vorher für reichlich Zoff vor ­laufenden Kameras und damit beste Quote zu sorgen. Auch das RTL-„Dschungelcamp“ hatten die beiden, allerdings bei Solo-­Auftritten, ordentlich aufgemischt. Vor ­allem Danni Büchner, die ihre Teilnahme nach dem Tod von Jens Büchner ­zunächst um ein Jahr verschoben hatte, entpuppte sich im australischen Dschungel als echte Kratzbürste.

In den aktuellen, weiteren Folgen haben es Andreas und Caro Robens übrigens wieder geschafft, Sympathiepunkte bei den anderen Hausbewohnern zu sammeln und sich erstmal wieder von der Abschussliste streichen zu lassen. Der eine oder andere munkelt bereits, dass es das Bodybuilderpaar durchaus schaffen könnte, am Ende weit vorne zu liegen. Bleibt abzuwarten, dass sich Andreas weiter im Zaun hält. Zuletzt sorgte er bei den Zuschauern für Kritik, nachdem er seine Frau Caro mehrfach ziemlich unfreundlich rund gemacht hatte und sogar mit Trennung drohte.

Parallel zum Sommerhaus ist übrigens ein weiteres Format mit den beiden TV-Auswanderern gestartet. Beim RTL-Streamingdienst TVNOW haben sie seit Ende September mit „Caro und Andreas – 4 Fäuste für Mallorca“ ihre eigene Doku, in der sie Einblicke in ihr Leben geben. Derzeit ist das neue Realityformat, das vor allem aus „Goodbye Deutschland“-Schnipseln der Robens besteht, lediglich bei TVNOW zu sehen. Ab November soll die Sendung dann aber auch auf VOX zu sehen sein.

Ganz offenbar haben es die Mallorca-Auswanderer auf der Insel gelernt, sich mit mitunter auch fragwürdigen Methoden in Szene zu setzen – und dafür lieben sie die Fernsehmacher und Zuschauer ­gleichermaßen. Womit eine Fortsetzung garantiert sein dürfte.

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