Essen wie Einheimische

Das sind die Lieblingsrestaurants der Locals auf Mallorca

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Pizzeria Mozzatura in Palma. // Foto: Michael Wrobel

Im Urlaub gut zu essen und auch die lokale Küche auszuprobieren, ist für viele Reisende besonders wichtig. Doch oft landet man dann in Touri-Läden, die überteuert sind und in die Einheimische nie einen Fuß setzen würden. Wir haben zehn kulinarische Geheimtipps auf Mallorca, wo die Locals gerne essen. Und vielleicht findet auch der eine oder andere Resident hier noch ein Lokal, wo er noch nicht wahr?

Ses Torres, Ariany

Hier sitzen Bauarbeiter neben Sekretärinnen, Familienväter samt Kindern neben Schlipsträgern, Alte neben Jungen – im Restaurant „Ses Torres“ im kleinen Ort Ariany bei Manacor treffen sich zur Mittagszeit die unterschiedlichsten Mallorquiner, um zu schlemmen. In dem Buffet-Restaurant direkt am Kreisel am Ortseingang geht es deftig zu: Reichlich Fleisch, dazu Gemüse, Kartoffeln und eine riesige Auswahl Salaten, Suppen und süßen Desserts.

Wer zusammen mit den Insulanern wirklich die einfache mallorquinische Küche erleben will, ist hier genau richtig. Aber: Die Plätze in dem Restaurant sind zur Mittagszeit schnell besetzt – und das, obwohl das Restaurant riesig ist. Für rund zehn Euro heißt es im „Ses Torres“: All you can eat – inklusive Wein, Wasser und Limonade, die schon auf dem Tisch für die Gäste bereitstehen. Und wem nach einem kühlen Bier ist, zapft es sich einfach selbst am Buffet.

Carretera de Petra a Santa Margarita, Km 7 – 07529 Ariany, www.grcm.es/ses-torres


Ses Torres in Ariany. // Foto: Michael Wrobel

Bar España, Palma

Nicht nur Touristen lieben Tapas – auch die Einheimischen genießen die kleinen spanischen Happen. Eines der beliebtesten Tapas-Restaurants in Zentrum der Inselhauptstadt Palma ist die „Bar España“, in unmittelbarer Nähe zum Plaza Major. Die im Herzen von Palma versteckt in einer kleinen Gasse gelegene Bar ist Tummelplatz für die mallorquinische Szene. Legendär sind hier die Pinchos, die aus einer Glasvitrine direkt an der Bar ausgesucht und bestellt werden können. Die kleinen Leckerbissen, die auf einer Scheibe Baguettebrot serviert werden, kosten gerade einmal 1,90 Euro pro Stück. Legendär ist die „Tortilla de patatas“, das köstliche Kartoffelomelett, das so groß wie ein Kuchen daher kommt. Das Bier gibt’s für rund 2 Euro. Empfehlenswert ist der köstliche Burrata-Käse, der mit einer Pesto serviert wird.

Carrer de Can Escursac, 12 – 07001 Palma, www.facebook.com/barespanyapalma/

Bar España in Palma. // Foto: Michael Wrobel

Burger Doze, Llucmajor

Burger stehen nicht nur bei Amerikanern hoch im Kurs, auch Spanier sind ganz verrückt danach. Eine der besten Burger-Läden ist das „Burger Doze“ in Llucmajor, etwa 15 Minuten Fahrtzeit von Palma. Das Restaurant im Stil eines Diners bietet äußerst ausgefallene Hamburguesas und hausgemachte Pommes – darunter auch Süßkartoffel-Fritten. Etwas ganz Besonderes sind die Burger „La Mallorquina“ mit Fleisch vom mallorquinischen schwarzen Schwein und Sobrassada sowie der Black-Angus-Burger mit mallorquinischem Käse und Serrano-Käse. Wer spontan Lust auf einen Burger im Doze hat, könnte aber enttäuscht werden. Denn das kleine Lokal ist so beliebt, dass spätestens ab 20 Uhr kaum ein freier Platz zu finden ist. Deshalb: Am besten frühzeitig reservieren.

Ronda de Migjorn, 68, – 07620 Llucmajor, www.burgerdoze.com

Burger Doze in Llucmajor. // Foto: Michael Wrobel

Es Cruce, Vilafranca de Bonany

Das Restaurant „Es Cruce“ erinnert ein bisschen an eine Autobahn-Raststätte – schließlich liegt es direkt an der Autobahn MA 15 von Palma nach Manacor. Hier geht es insbesondere zur Mittagszeit trubelig und laut zu. An den vielen Tischen, die sich auf mehrere Gasträume verteilen, genießen mallorquinische Handwerker genauso ihre Mittagszeit wie Familien mit Kind und Kegel sowie Paare.

Auf der Karte stehen typische mallorquinische Spezialitäten wie Frito Mallorquin (Eintopf mit Innereien, Kartoffeln und Gemüse), Kroketten und Calamaris. Empfehlenswert sind aber auch die Hauptgerichte wie Entrecote, Kaninchen und Hähnchen. Kurz: mallorquinische Hausmannskost. Viele Speisen kommen vom offenen Grill. Das Personal ist überaus freundlich, der eine oder andere spricht auch ein paar Brocken Englisch oder Deutsch.

Carratera Palma-Manacor Km 41 – 07250 Vilafranca de Bonany, www.restaurantescruce.es

Es Cruce in Vilafranca de Bonany. // Foto: Michael Wrobel

Café Ca’n Joan de s’Aaigo, Palma

Das Traditionscafé Ca’n Joan de s’Aaigo in Palma ist für seine frischen Ensaimadas, die traditionellen und äußerst leckeren Hefeschnecken von Mallorca, und hausgemachtes Eis bekannt – und deshalb so beliebt bei den Mallorquinern. In der Insel-Hauptstadt gibt es mittlerweile drei Filialen, die Ursprünge des Cafés reichen bis ins Jahr 1700 zurück.

Und der Charme vergangener Tage lässt sich beim Besuch des Cafés an der Calle Can Sanç 10 in Palmas Altstadt förmlich einatmen. Ein bisschen plüschig und altbacken, dabei aber immer liebenswert und authentisch – so präsentiert sich eines der ältesten Cafés Mallorcas. Die Bewohner der Hauptstadt lieben es, hier einen Café con leche zu trinken, Gebäck zu essen und mit Freunden zu plaudern. Ursprünglicher geht es in Palma kaum.

Calle Can Sanç, 10 – 07001 Palma, www.canjoandesaigo.com

Café Ca’n Joan de s’Aaigo in Palma. // Foto: Michael Wrobel

Bar Andaluz, El Arenal

Unweit des Ballermanns liegt die „Bar Andaluz“, die vor allen wegen ihrer Tapas bei den Einheimischen so beliebt ist. In dem kleinen, engen Gastraum saßen die Gäste bis zur Corona-Pandemie dicht gedrängt aneinander an kleinen Tischen, mittlerweile sind die Abstände größer geworden. Dazwischen wirbeln noch immer die stets gut gelaunten Kellner umher, die auch im größten Stress den Überblick behalten und die äußerst leckeren Tapas stets mit einem lockeren Spruch servieren. Die kommen aus einer Mini-Küche – und das immer frisch zubereitet. Dass auch die Köche immer gut gelaunt sind, zeigt sich daran, dass man mitunter freudige Gesänge aus der Küche hört.

Die wenigen Plätze in der „Bar Andaluz“ sind meist immer besetzt. Deshalb sollten Gäste ein wenig Geduld mitbringen, bis wieder ein Tisch oder Platz an der Bar frei wird. Das Warten lohnt sich aber immer. Auf der Karte stehen typische Tapas. Und den obligatorischen Hierbas, den Kräuterschnaps von Mallorca, gibt’s am Ende des Essens zur Rechnung – nicht nur für die Locals.

Calle Quarter, 23 – 07600 El Arenal, www.barandaluz.com

Bar Andaluz in El Arenal. // Foto: Michael Wrobel

Pizzeria Mozzatura, Palma

Die Spanier lieben Pizza. Und so ist es kein Wunder, dass das napoletanische Restaurant Mozzatura in Palma, in unmittelbarer Nähe zum Kulturzentrum Escorxador, immer gut besucht, aber dennoch noch ein echter Geheimtipp ist. Hier steht wirklich zu 100 Prozent die Pizza im Fokus – und das abseits der Touristenpfade und zu fairen Preisen.

Wer modernes, zeitgemäßes Ambiente und authentische Pizza aus dem Steinofen sucht, wird nicht enttäuscht. Neben klassischen Pizzen gibt es auch frittierte Pizzen auf der Karte – beispielsweise mit Ricotta, Räucherkäse, Schweinegrieben, schwarzem Pfeffer und Tomaten. Unbedingt mal ausprobieren. Dass alles ganz frisch zubereitet wird, kann man sogar sehen: Denn durch die offene Pizzabäckerei mit ihrem großen Steinofen können die Gäste den zwei Pizzabäckern förmlich über die Schulter schauen. Und die zeigen wirklich eindrucksvoll, dass sie ihr Handwerk beherrschen. Top ist auch der immer freundliche Service.

Carrer Ciutat de Quilmes, 10, 07010 Palma, www.mozzatura.com

Pizzeria Mozzatura in Palma. // Foto: Michael Wrobel

Sa Sini, Santa Maria del Cami

Herzlich, familiär und einfach lecker – das ist das „Sa Sini“ in Santa Maria. Die Karte ist typisch mallorquin – und das bereits seit 1966. Das „Sa Sini“ bezeichnet sich selbst gerne als Celler, also als Weinkeller – und so rustikal präsentiert es sich auch. Da lässt sich locker darüber hinwegsehen, dass der Gastraum eigentlich ebenerdig liegt.

Neben Pizza und authentischer Mallorca-Küche begeistert das Lokal vor allem mit seinen hausgemachten Kuchen und Torten, die in Buffet-Form in der Mitte des Gastraums aufgebaut werden. Bei der riesigen Auswahl kann die Entscheidung, welchen Kuchen man nehmen soll, schon einmal schwer fallen.

Plaça Hostals, 20 – 07320 Santa Maria del Camí, www.cellersasini.net

Sa Sini in Santa Maria del Cami. // Foto: Michael Wrobel

La Casita del reloj, Palma

Das kleine Haus der Uhr steht tatsächlich zu Füßen einer Uhr in dem bekannten Kulturzentrum Escorxador in Palma. Der alte Schlachthof, der mittlerweile eine Streetfoodhalle beherbergt, ist nicht nur bei einheimischen Foodies, sondern auch bei Touristen beliebt und nicht mehr unbedingt ein Geheimtipp. Wer jedoch noch authentischer unter Anwohnern des hiesigen Viertels verweilen möchte, trinkt ein kühles Cerveza oder ein Refresco auf dem kleinen Platz etwas fernab des Trubels.

Das Besondere im „La Casita del reloj“: Zu jedem Getränk wird eine Tapa serviert – Überraschungseffekt inklusive. So gibt es mal einen hausgemachten Kartoffelsalat, zum nächsten Getränk ein Stückchen Tortilla de Patatas – eben einfache, leckere spanische Küche und gerade zur Sommerzeit ein begehrter Hotspot. Und wer dann noch Hunger hat, kann natürlich noch in der Streetfoodhalle gleich nebenan zuschlagen.

Carrer de l’Emperadriu Eugènia, 6, 07010 Palma, www.centrocomercialescorxador.com/ocio-y-restaurantes/bar-cafeteria/la-casita-del-reloj

La Casita del reloj in Palma. // Foto: Michael Wrobel

Cafeteria & Restaurant Romaní 41, Inca

Zugegeben: Inca gehört nicht zu den bekanntesten, schönsten und populärsten Städten auf Mallorca. Jedoch lohnt sich ein Abstecher ins Landesinnere und ein zweiter Blick auf diese zunächst unscheinbare Stadt. Immer mehr kulinarische Highlights siedeln sich in Inca und in der Umgebung an. Von der gehobenen Gastronomie bis zur regionalen einfachen Küche gibt es hier einige nennenswerte Gastro-Betriebe – nicht nur das von TV-Koch Tim Mälzer hoch gelobte Can Na Toneta in Caimari.

Das „Romani 41“ bietet zentral gelegen, unmittelbar in der Nähe der Fußgängerzone, mediterrane, mallorquinische Küche – jedoch modern interpretiert. Und das kommt besonders gut bei den Bewohnern der Stadt an. Wer Wert auf stilvolles Ambiente, gutes Preisleistungsverhältnis und regionale, traditionelle Küche legt, wird hier nicht enttäuscht. Sehr zu empfehlen ist Tumbet, ein mallorquinischer Gemüseauflauf, im „Romani 41“ serviert mit einem Wachtelei. Einfach, authentisch, traditionell, trotzdem modern – und äußerst beliebt, nicht nur bei den Einheimischen.

Avinguda del General Luque, 41, 07300 Inca, www.facebook.com/romani41

Romaní 41 in Inca. // Foto: Michael Wrobel
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